Unsere Must-sees
Die Medaille des ersten Friedensnobelpreises
1901
Zwischen 1864 und 1836 entwickelte Henry Dunant die Idee, eine politisch neutrale Organisation ins Leben zu rufen, die sich der Verbesserung der Lebensbedingungen und der unparteiischen Betreuung der im Kampf verwundeten Soldaten widmen würde. So wurde er zu einem der Mitbegründer des Internationalen Roten Kreuzes und gab gleichzeitig den Anstoss für das Erste Genfer Abkommen von 1864. 1901 erhielt Henry Dunant für diese Arbeit gemeinsam mit dem Pazifisten Frédéric Passy den ersten Friedensnobelpreis.
Die Medaille ist in der Dauerausstellung, im Raum mit den Objekten von Gefangenen, zu sehen.

Das Archiv der Internationalen Zentralstelle für Kriegsgefangene
1914-1923
Diese Kartei wurde 1914 von der Internationalen Zentralstelle für Kriegsgefangene des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erstellt. Darin sind die Kriegsgefangenen aus dem Ersten Weltkrieg erfasst. Die Kartei umfasst sechs Millionen Karteikarten, die das Schicksal von zwei Millionen Kriegsgefangenen und internierten Zivilpersonen dokumentieren.
In Anerkennung ihrer aussergewöhnlichen Bedeutung nahm die UNESCO die Kartei 2007 ins dokumentarische Welterbe «Gedächtnis der Menschheit» auf. Die Kartei befindet sich im Bereich «Familienbande wiederherstellen» der Dauerausstellung.

FUTURE MEMORY - TRICYCLE
Akira Fujimoto et Cannon Hersey
2022
Dieses Kunstwerk ist an das Dreirad von Shinichi angelehnt. Es gedenkt der Opfer der Atombombenangriffe von 1945 und würdigt die Anstrengungen der Zivilgesellschaft und anderer Teile der Weltgemeinschaft, insbesondere diejenigen Staaten, die dem UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen beigetreten sind.
Shinichi Tetsutani war auf seinem Dreirad unterwegs, als die USA am 6. August 1945 eine Atombombe über Hiroshima abwarfen. Seine Mutter fand den Jungen in der Nähe seines Dreirades mit schweren Verbrennungen und weiteren Verletzungen. Er starb noch in derselben Nacht. Tief erschüttert beschlossen seine Eltern, den Jungen zusammen mit seinem Dreirad in ihrem Garten zu begraben. Vierzig Jahre später liess Shinichis Vater die sterblichen Überreste seines Sohnes ins Familiengrab überführen und schenkte das Dreirad dem Friedensmuseum Hiroshima. Das Werk ist frei zugänglich und befindet sich in der Empfangshalle des Museums.

Das Genfer Abkommen
1864
Die ursprüngliche Bezeichnung des Ersten Genfer Abkommens lautete «Übereinkunft zur Verbesserung des Looses der im Kriege verwundeten Militärs». Dieses Abkommen umfasste nur zehn Artikel und verfolgte ein einziges Ziel: das Leiden des Krieges zu begrenzen. Mit Artikel 7 wurde das Schutzzeichen des Roten Kreuzes geschaffen. Das Abkommen wurde am 22. August 1864 in Genf von zwölf Staaten unter der Schirmherrschaft der Schweiz unterzeichnet. Es ist der Gründungstext des humanitären Völkerrechts.
Dieses Ausnahmeobjekt ist im Bereich «Die Menschenwürde verteidigen» der Dauerausstellung zu sehen.

The Peoples’ Wall
Monica Guggisberg et Philip Baldwin
2018
Dieses Monumentalwerk erforscht Themen wie Identität, Migration, die Schaffung kollektiver Erzählungen und das Zusammenleben. Damit möchten die Kunstschaffenden «das Beste, was die Menschheit in sich trägt» würdigen. Es stellt eine vielseitige Welt dar, in der alle ihren Platz finden können. Das Werk «The Peoples’ Wall» befindet sich am Eingang zu den Ausstellungen.

Die Zeitkapsel
2021
Diese Zeitkapsel enthält Beiträge, die im Jahr 2020 von rund 50 Personen weltweit beigesteuert wurden: Erinnerungen an die Pandemie, Zeitungsausschnitte, Zeichnungen, Gegenstände, Briefe und Gedichte. Sie soll im Jahr 2050 geöffnet werden und lädt Sie ein, sich mit der Frage «Wie können wir gute Vorfahren sein?» zu beschäftigen. Die Zeitkapsel befindet sich im Atrium des Museums und ist frei zugänglich.

You are not one. You are a thousand.
Zahrasadat Hakim
2025
Dieser Wandteppich ist im Rahmen der ersten Künstlerresidenz des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondmuseums in Gemeinschaftsarbeit im Atelier des Museums entstanden. Von März bis August 2025 lud Zahrasadat Hakim das Publikum ein, an jedem Schritt ihrer Kreation mitzuwirken.
Der Werktitel lehnt an einen Satz des Sufi-Dichters Rumi an – «Du bist nicht Eins, du bist Tausende» – und zeugt von dieser Dynamik: Zahra hat das Werk nicht alleine geschaffen; sie hat es mithilfe Tausender Hände von Besuchenden zum Leben erweckt. Mit diesem im Café HINIVUU ausgestellten Wandteppich erforscht die Künstlerin die Verbindungen zwischen Überlieferung, geteilten Erzählungen und kollektiver Heilung.
